Der Landseer gilt als wacher, aktiver und temperamentvoller als der Neufundländer.

 

Er hat einen natürlichen Wach- und Schutztrieb und ist sehr menschenbezogen.

 

Er erkennt selbständig Gefahren und ist in der Lage, instinktiv eigenständige Entscheidungen zu deren Abwehr zu treffen.

 

Schon seit dem 19. Jahrhundert hat er den Ruf, Menschen eigenständig vor dem Ertrinken zu retten, weswegen er auch heute noch als Wasserrettungshund an Seen und Küsten eingesetzt wird.

 

Eine weitere Verwendung findet der Landseer verstärkt auch als Therapiehund, da er generell sehr lernfreudig ist und in der Regel, eine Menschen gegenüber hohe Reizschwelle, auszeichnet.

 

Entsprechend erzogen, ist der Landseer ein sehr gut geeigneter Familienhund.

 

Daher erfordert das Halten eines Landseers eine zwar liebevolle aber dennoch stets konsequente Erziehung, die möglichst frühzeitig beginnen sollte.

 

Zur Entfaltung seiner vielen positiven Eigenschaften benötigt der Landseer aber einen engen Kontakt zu seiner Familie.

 

Er ist daher nicht für eine Zwingerhaltung geeignet.

 

Ideal zur Haltung eines Landseers ist ein Haus mit eingezäuntem Areal, wo sich der Hund frei bewegen kann.

 

Bei täglichen Spaziergängen ist er ein aufmerksamer Begleithund.

 

Darüber hinaus ist er ein angenehmer und regelmäßig ruhiger Haushund, der nicht ohne Grund bellt.

 

Zu Gästen des Hauses verhält er sich freundlich und zu Fremden verhält er sich wachsam und reserviert.


Der Landseer ist eine sehr alte Hunderasse, die ihren unmittelbar feststellbaren Ursprung in Neufundland hat und von britischen Fischern nach England gebracht wurde.

 

In England wurden die Hunde als "Newfoundland Dogs" beliebte Hunde des englischen Adels und des Großbürgertums, mit denen man sich gerne schmückte.

 

Der Maler Sir Edwin Landseer, einer der bekanntesten englischen Tiermaler seiner Zeit, war von dem weiß-schwarzen Hund begeistert und malte ihn in zahlreichen Motiven, was die Bekanntheit des Hundes noch steigerte.

 

Schließlich wurde aus dem "Newfoundland Dog" der "Landseer Dog".

 

1860 wurde der "Newfoundland Club" in England gegründet, der sowohl den ursprünglichen weiß-schwarzen, als auch den seit etwa 1850 aufgetretenen schwarzen und braunen Typ verwaltet.

 

Schon früh begann der Streit um einen Standard zwischen den Befürwortern des schwarzen und den Anhängern der weiß-schwarz gefleckten Hunde.

 

Die Befürworter des schwarzen Typs setzten sich durch und es wurde angestrebt, beide Typen zu verschmelzen, worüber der ursprüngliche weiß-schwarze Typ immer weniger in Erscheinung trat und in England fast in Vergessenheit geriet.

 

In Kontinentaleuropa, in Deutschland und in der Schweiz, wurden beide Linien allerdings weiterhin rein verpaart.

 

1960 erkannte die Fédération Cynologique Internationale (FCI) beide als eigenständige Rassen an.

 

Der Landseer ist ein großer Hund mit imposanter Gestalt.

 

Widerristhöhe beim Rüden 72-80 cm, Gewicht 60-75 kg.

 

Widerristhöhe bei der Hündin 67-72 cm, Gewicht 50-55 kg.

 

Die dreieckigen Ohren sind mittelgroß, wenn sie gegen die Augen gelegt werden, reichen sie bis zum inneren Augenwinkel.

 

Das Deckhaar ist durchsetzt mit Unterwolle, aber nicht so dicht wie beim Neufundländer.

 

Auffällig ist die Farbe, die ihn am meisten vom Neufundländer unterscheidet, Weiß mit schwarzen Platten, die auf dem Rumpf und der Kruppenpartie verteilt sind.

 

Der Kopf ist schwarz, als Zuchtfestigung gilt eine nicht zu breite symmetrische Blesse.

 

Augen: mittelgroß, mäßig tief liegend, braun bis dunkelbraun, mit freundlichen Blick, Lidspalte mandelförmig, Lidhaut nicht sichtbar. Ausgesprochen helle Augen sind fehlerhaft.

 

Lefzen: trocken, schwarz pigmentiert, die möglichst straffe und nicht geifernde Oberlefze soll die Unterlefze leicht decken.

 

Hals: Der Hals, im Querschnitt nicht ganz rund, sondern leicht eiförmig. steigt muskulös und breitnackig aus der Schulter-Brustpartie gegen den Kopf an. Ausgeprägte Kehl- oder Halswamme ist nicht erwünscht.

 

Körper: Die Länge vom Widerrist zum Rutenansatz entspricht ungefähr der doppelten Kopflänge. Von den Schultern bis zur Kruppe breit und kräftig.

 

Rücken: straff, gerade.

 

Lenden: muskulös

 

Kruppe: breit, durch starke Muskelpolster seitlich und nach hinten schön abgerundet.

 

Brust: tief und breit mit entsprechend kräftiger Rippenwölbung des Brustkorbes.

 

Bauch: wenig aufgezogen. Zwischen Bauch und Lenden soll eine flache Vertiefung der Flankengegend deutlich sichtbar sein.

 

Rute: stark, höchstens bis etwas unter das Sprunggelenk reichend, sehr dicht und buschig behaart, aber ohne eigentliche Fahne. In der Ruhe soll der Hund im Stand die Rute abwärts hängend tragen, mit, eventuell, am Ende einer leichten Biegung nach oben. In der Erregung darf er sie gerade ausgestreckt mit einer leichten Biegung nach oben tragen.

 

Vorderhand: starke, von der Schultergegend kommende Muskelmassen umlagern die kräftigen Oberarmknochen, dem sich unter richtiger Winkelung die mächtigen Knochen des von vorne gesehen vollkommen geraden, gut bemuskelten Laufes anschließen. Der ganze Lauf ist bis zum Sprunggelenk leicht befedert.

 

Ellenbogen: liegen dem tiefsten Teil des Brustkorbes an. stehen ziemlich hoch und sind genau rückwärts gerichtet.

 

Hinterhand: soll kräftig sein. Die Hinterläufe müssen durchwegs frei beweglich sein und sollen starke Knochen haben, die von kräftigen Muskeln überlagert sind. Die Hinterläufe sind mäßig befedert.

 

Gangwerk: Die Bewegung und Gangart der muskulösen Läufe ist leicht fördernd und geräumig.